Mittwoch, 6. Mai 2009

Steckbrief

geboren: "Wie einen schweren Stein läßt sie den Finger auf den Kopf der Raupe niedersausen und zermalmt ihn. Leise knackt und matscht es. Karla hört es gern, und sie macht die Augen zu, um den Körper deer Raupe noch besser zu spüren. In der zähen Masse ist etwas Hartes, Knorpeliges. Das ist bestimmt der Schmetterling, den sie da spürt..." aus dem Roman "Das Mensch"

aufgewachsen: "Das Leben geht im Kreis. Die Alten werden ausgetauscht gegen die Jungen und die Armen werden ausgetauscht gegen die Reichen. Und wer sich nichts auf die Seite schafft, der bleibt übrig. Und mein lediger Sohn hat sich nichts auf die Seite geschafft und ist übriggeblieben. Weil er sich nichts auf die Seite geschafft hat, hat er sich selber auf die Seite schaffen müssen, um nichts übrigzulassen von sich, zumindest nichts, woran er noch erkennbar gewen wäre, mit dem zerfetzten Kopf und mit dem Blut überall..." aus dem Roman "Mutterseele"

wohnhaft in: "Die Nationalbibliothek war kein Ort, an dem ich mich gerne aufhielt...es war zu kühl, die Luft war staubig, und anstatt von Büchern war ich von hässlichen Karteikästen umgeben. Im Lesesaal fand ich keine Ruhe. Die Schwingtür quietschte, einer hustete und ein anderer ächzte vor sich hin. Ich hatte einmal jemanden beobachtet, wie er sich den Rotz aus der Nase geholt und auf die Unterseite des Tisches geschmiert hatte. Nachdem er gegangen war, schaute ich seine Tischnummer an. Es war B 72. Seit damals achtete ich darauf, nie den Platz B 72 zu bekommen..." aus dem Roman "Das kleine Schwarze"

Gabriele Kögl

gabriele.koegl@aon.at

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